Ein neuer KiEZ: Fußballcamp am Arendsee

Die »Perle der Altmark«wird er genannt, der Arendsee. Er ist der größte und tiefste natürliche See Sachsen-Anhalts – gleich 5 Wellenlinien zieren daher das Stadtwappen. Der märkische Adler, der über ihnen prangt, deutet die Verbindung zur Mark Brandenburg an: die Altmark, in der der See liegt, gilt als Wiege der Mark.
Am Rande des Ortes liegt das KiEZ – das Kinder-und Jugenderholungszentrum Arendsee.
Die Einrichtung zählt zu den größten Bettenanbietern Sachsen-Anhalts – und ist dabei dennoch erstaunlich persönlich geblieben.

31 Bero-Mädchen zwischen 6 und 16 Jahren und 6 Trainer und BetreuerInnen trudeln am Samstag vor der vorletzten Ferienwoche im KiEZ ein, um gemeinsam ein schönes, anspruchsvolles und erlebnisreiches Trainingscamp zu absolvieren.

Untergebracht sind sie in Haus Stendal, praktischerweise gleich am Eingang und gegenüber der Rezeption gelegen, was vieles erleichtert und einen engen Kontakt zu den KiEZ-Managern bringt.

Nach der Ankunft und reibungslosen Zimmerverteilung (die meisten Mädchen haben 3er-Zimmer, die Betreuer und Trainer kommen in Einzelzimmern unter) gibt es eine kleine Vor-Ort-Besichtigung, bis dann gleich zum Auftakttraining die Fußballanlagen des lokalen Fußballvereins inspiziert werden können. Der SV Arendsee darf sich glücklich schätzen, über gleich zwei wunderbare Großfeldplätze, ein Kleinfeld, einen Hartplatz und noch einen Beach-Soccerplatz zu verfügen. Der Rasen ist in tollen Zustand: morgens angenehm kühl und in den ersten Trainingstagen noch etwas nass, was das Passen und Stoppen anspruchsvoller macht.

In je mehr als 10 Trainingseinheiten ziehen die B-Mädchen, die D1 und die E1, ergänzt um Hoffnung machende Youngsters, mit großer Disziplin und Konzentration ihr Trainingsprogramm durch – und bleiben oft noch länger zu Individualeinheiten, weil der Platz und das gute Klima des Luftkurortes wirklich einladen zum Kicken.

Die B beim Aufwärmen.
Drei Mahlzeiten am Tag – das Frühstück um acht, das Mittagessen um zwölf und das Abendbrot um sechs – strukturieren die Trainings- und Freizeiten. Die gute Luft und die viele Arbeit sorgen für ordentlichen Hunger, und die sich mit uns den Speisesaal teilenden Jungs und Mädels der Freiwilligen Feuerwehr für Gesprächsstoff.

Die ersten Abende sind noch etwas kühl – daher können die Mädchen herausfinden, wie man sich zu zwanzigst auf dem Betreuersofa so um einen Laptop scharen kann, dass alle noch etwas von Zoomania zu sehen bekommen.

Die E beim Zoomania schauen.






















A
m Sonntag gibt es für die D-Mädchen die erste richtig große Herausforderung: Ein 10 km-Rundlauf um den See. Einige Mädchen müssen ganz schön schlucken, als sie vor dem Start die Ausmaße des Sees realisieren. 

Aber einige Pausen, Dehnungen, Rückwärts- und Windschattenläufe und eine Rast in Fischer Kagels lauschigem Gartenlokal helfen, und alle Mädchen kommen gut um den See. Respekt, Mädels – 10 km habt Ihr also schon mal in den Beinen!

In den nächsten Tagen kommen viele Trainingseinheiten dazu – ergänzt um Fitness-Checks und einige Leistungstests, die bei der einen oder anderen für leichtes Nervenflattern sorgen.

Andreas, Stefan, Stephan, René, Katrin und in den ersten Tagen noch Jannis, Rebekka und Jörg haben gut zu tun, den sich neu formierenden Teams den richtigen Input zu geben und für alle eine gute Balance zu finden. 

Dazu kommen noch die Feinheiten der Schlüsselübergabe – eine eigene Herausforderung.



















































































Ergänzend wird auch das Freizeit-Programm in den nächsten Tagen durch immer neue Entdeckungen bereichert. Gut ins Schwitzen kommen die Beros unter anderem beim Outdoor-Volleyball – von den B-Mädchen bei beeindruckendem Einsatz im tiefen Sand auch liebevoll "Bitchball" genannt.


"Bitchball"







Ebenfalls eine gar nicht so ruhige Kugel schieben die größeren Mädels auf der Bowling-Bahn.


Als es dann mittags ganz heiß wird, kommt der kühle Sportkeller groß raus: Kickern, Billard und Tischtennis heißen die beliebten nächsten Trainingspausen-Füller: Nach den „Chinesisch-Schlachten“ (Runde) gehen alle mit leichtem Linksdrall wieder zum Trainingsplatz und spielen den beim Kicker einstudierten Fünfer-Mittelfeld-Riegel nach.

Beim Beach-Soccer geht dann bald allen die Puste aus, beim Frisbee-Match werden die Zurufe richtig laut und beim Brennball setzen die Weitschußspezialistinnen zum Home-Run an.

Eine willkommene Abkühlung: der Rasensprenger.

Und als es richtig heiß wird, gibt es eigentlich nur noch eins: Das Strandbad Arendsee mit seiner kurvenreichen blauen Wasserrutsche. Hier wird dann auch die Neunerkette erfunden – mehr Kreisch geht nicht.















Und wer am Abend immer noch nicht genug hat, jongliert noch ein paar Stündchen vor dem Haus und einmal um die Welt, wo ansonsten im Schein der LED-Lampe Karten gezockt werden.

Gegessen wird alle Tage ordentlich – das Essen passt meistens; manchmal fehlt der Nachschlag, und als es an einem Tag nur 2 Eierkuchen mit einem Schlag Apfelmus gibt, werden auf den 3 Kochplatten der Betreuerküchen von allen eine schnelle und leckere Portion Nudeln mit Tomatensoße gekocht.

Der tägliche Lieblingsausflug führt durch den Wald, über den Balancierbaumstamm, dann über den Friedhof hin zu Netto – dem Paradies für Nahrungsergänzungsmittel. Wie könnte man besser sein Taschengeld anlegen als in Giftgummis und Chemochips?

Den Freitag nachmittag lernen die D-Mädchen erst den Wanderprediger, Naturapostel, Wanderprediger und Rechtschreibreformer Gustaf Nagel kennen und dann die Besucher der Seepromenade von Arendsee, um Renés Handy zu suchen – er hat es zwischen Badeseesuche und Minigolf kurz am Weg liegengelassen. Bei großer Hitze zeigten sich die Mädels dann sehr konzentriert an der 18-Loch-Minigolf-Turnier-Anlage und lieferen zahlreiche Birdies und einige Hole-in-Ones ab.

Zum Abschluß gibt es dann den großen Grillabend. Auf zwei Rosten hinter dem Haus dreht und wendet die eine Hälfte auf den wie immer zuerst zu heißen, dann zu kalten Kohlen Würste und Steaks, selbstfolierte Gemüse-Käse-Beutel und Kräuterbutterbrote, während vor dem Haus der Rest auf dem zentralen Sky-Laptop verfolgt, wie die Bayern den Bremern zum Bundesliga-Auftakt ein Tor nach dem anderen einschenkt.

Die Stimmung ist die ganze Zeit richtig gut, und die Mädchen gehen nett und fürsorglich miteinander um. Antonias Handbruch nimmt alle etwas mit, und auch diverse Zehen und Fersen brauchen nach rasenschuhgeprüften Trainingseinheiten Pflege und Pflaster.




Am Samstag früh trudeln dann die Abholeltern ein, um ihre Kinder nach einer erlebnisreichen, teambildenden, Kondition gebenden Woche wieder einzusammeln – und Andreas trifft kurz vor der Abfahrt noch einen freundlichen Arendseer vor der Kirche, der ihm Renés gefundenes Handy wieder aushändigt.
Der Standort Arendsee hat sich sehr bewährt – wenn auch die Anreise etwas lang ist, so passt doch der Aufenthalt für alle Belange.


Wir hoffen, alle Kinder sind wohlauf zurück – und freuen uns schon auf die kommende Saison!

Goodby Arendsee!




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